Mondo: Im Probenstress

Mondo: Im Probenstress

Nicht alle Mitglieder der studentischen Musicalgruppe Mondo sind Studierende. uniCross wollte wissen, wer noch mitmacht und stellt Jasmin und Linda vor, die bei Mondo singen, tanzen und choreografieren.

Jasmin, du bist Auszubildende zur Musicaldarstellerin und machst zum zweiten Mal bei Mondo mit.  Wie bist du dazu gekommen?

Ich habe über die Schule vom Mondo-Casting erfahren. Einer der jetzigen Choreografen hat an der Musicalschule unterrichtet, an der ich meine Ausbildung mache und andere aus der Klasse hatten bei Mondo mitgemacht. Ich kannte Mondo daher seit meinem ersten Jahr an der Schule, habe beim Casting mitgemacht und wurde genommen.

Hast du vor deiner Ausbildung auch schon getanzt und gesungen?

Ich habe bis ich 18 Jahre alt war einmal jährlich bei einem Musicalcamp mitgemacht und erste Erfahrungen gesammelt. Danach habe ich bei einem regionalen Musical die weibliche Hauptrolle gespielt.

Wie kamst du auf die Idee eine Musicalschule zu besuchen?

Ich fand Musicals schon immer toll. Als ich das „Tarzan und Jane“ Casting im Fernsehen gesehen habe, habe ich gemerkt, dass das mein Ding wäre. Dann habe ich mir eine Schule in der Nähe gesucht und bin zum Casting. Dafür musste ich vorsingen, eine kleine Monologszene erarbeiten und einen selbst choreografierten Tanz vortanzen.

Welche Unterrichtsfächer gehören zur Musicalausbildung?

Man hat Gesang-, Schauspiel- und Tanzunterricht in verschiedenen Stilrichtungen. Beim Schauspielunterricht erarbeitet man in Einzelproben zum Beispiel einen Monolog für Castings oder zum Vorsprechen. In den Ensembleproben lernt man in Gruppenszenen mit den anderen zu interagieren.

Wie bekommst du deine Ausbildung und Mondo unter einen Hut?

Um 9 Uhr beginnt die Schule. Der Unterricht dauert meist bis nachmittags. Abends gibt es noch einmal Blockunterricht. Danach waren ab Januar meist noch abendliche Mondoproben. In den freien Mittagstunden werden dann Sachen für die Schule geprobt. In den Osterferien hatte ich Intensivproben mit Mondo. Ich bin den ganzen Tag beschäftigt, aber es macht Spaß und funktioniert.

Mondo ist gut für mich…

…um zu lernen wie es ist, auf der Bühne zu stehen und Publikum zu haben. Da ich durch meine Ausbildung nicht bei jeder Probe dabei sein kann, lerne ich schnell nachzuarbeiten, indem ich mir Videos von den Choreografien anschaue oder Gesangsstimmen zu Hause am Klavier lernen.

Hast du einen Tipp für die Leser?

Kommt zur Mondoaufführung, macht selbst das Casting mit, denn bei Mondo gibt es viele coole Leute.

Linda, du bist ausgebildete Musicaldarstellerin und Speditionskauffrau und machst zum dritten Mal bei Mondo mit. Wie bist du zu Mondo gekommen?

Ich bin nach meiner Ausbildung zur Musicaldarstellerin von Hamburg nach Freiburg gezogen. In Freiburg habe ich eine Gesangslehrerin, die mir empfahl bei einem Musical-Casting mitzumachen, um drin zu bleiben, da es in der Branche nicht so leicht ist Fuß zu fassen. Sie empfahl mir Mondo als eine Studentengruppe auf hohem Niveau.

Ich habe dann bei Mondo in einer kleinen Rolle im Ensemble angefangen, da nicht klar war, ob ich dabei bleiben kann, da ich eigentlich auf Engagementsuche war. Dann hat es sich so ergeben, dass ich ins Regie- und Choreographenteam mit aufgenommen wurde und mache seit der letzten Produktion „Rhythm of Life“ auch Choreographien fürs Ensemble.

Welche Sing-, Tanz- und Schauspielerfahrungen hattest du bereits vor deiner Ausbildung?

Ich habe mit 10 Jahren mit Klavierspielen angefangen. Mit 12 oder 13 Jahren habe ich Gesang hinzugenommen. Getanzt habe ich mit Unterbrechungen immer schon und in meiner damaligen Musikschule mit Musicals begonnen. Ich habe irgendwann einen Workshop  an der Stage School in Hamburg gemacht und konnte dies als Aufnahmeprüfung für die Ausbildung zu Musicaldarstellerin an der Stage School gelten lassen.

Wie sieht deine Arbeit als Choreographin bei Mondo aus?

Wir sind ein Team, sprechen uns untereinander ab und unterstützen uns gegenseitig. Wir sind keine Konkurrenten, was in der Branche nicht oft vorkommt. Jeder hat ein oder zwei Songs, die er choreografiert. Ich bereite diese zuhause vor, indem ich mir zum Beispiel Videos im Internet anschaue, davon Teile übernehme, mir selbst Schritte ausdenke.

Bei der letzten Produktion „Rhythm of Life“ zum Beispiel habe ich zuhause im Wohnzimmer vor dem Spiegel Bewegungen ausprobiert. Je öfter ich ein Lied höre, desto mehr Bilder entstehen im Kopf. Ich versuche dann das umzusetzen und nehme mich mit der Kamera auf, um mir die Schritte zu merken. Ich setze dann alle Schritte zusammen und bringe es dem Mondo-Ensemble bei. Die meiste Arbeit besteht darin, eine Choreographie so zu erarbeiten, dass es die Zuschauer umhaut.

Hört sich nach viel Arbeit an…

…wie stressig es ist, sieht man daran, dass ich mal wieder krank bin. Denn ich habe mit Mondo vier Jobs. Ich unterrichte an der Musikschule Wiehrebahnhof Gesang für Pop/Rock, an der Freiburger Musical und Schauspielschule Musical-Choreographie und arbeite in der Gastronomie. Zwischendurch habe ich immer mal wieder ein Engagement. Es ist hart, aber so ist das Künstlerleben.

Infos zu Mondo

Alles Wichtige zur Premiere von “Best of Mondo” gibt’s hier auf uniCross

Fotos: Privat
Autoren:
Veröffentlicht am 26. April 2012

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